Aus dem Jenenser Fanprojekt:
Die wirkliche Wahrheit über die Ereignisse vom Emden …
Ostfriesischer Friede verteidigt
Unerhörtes ereignete sich am letzten Samstagnachmittag am Rande des Drittligaspiels Emden gegen Jena. Nachdem die berüchtigten Hooliganhorden vom „Klub aus dem Osten der Republik“ („Kickers-Kurier“) sich bereits in der Vorwoche beim Derby gegen den Erzrivalen aus Erfurt heimtückisch als friedliche Fußballfans tarnten, und sich damit sogar ein Lob der Polizei erschlichen, spielten die knapp 300 „Gewalttäter Sport“, die die ostfriesische Idylle heimsuchten, auch im Emder Stadion die Rolle des Unschuldigen, der nichts weiter will, als ein Fußballspiel zu erleben und seine Mannschaft anzufeuern. Doch schließlich, zum Ende der Halbzeitpause hin, ließ man die Maske fallen und offenbarte die böse Fratze des ostdeutschen Fußballrandalierers. Unübersehbar reckte ein 19jähriger seinen ausgestreckten Mittelfinger in den ostfriesischen Himmel! Wie würde die niedersächsische Staatsmacht auf diesen unglaublichen Affront reagieren? Zum Glück hatte Innenminister Schünemann seine besten Truppen in Form der 6. Bereitschaftspolizeihundertschaft zur Verteidigung Ostfrieslands nach Emden beordert. Diese warteten noch geduldig bis nach Spielende, um den dreisten Provokateur am Stadionparkplatz zu überführen. Als dieser sich jedoch in einer Menschentraube befand, und ein Fanprojektmitarbeiter sowie ein Rechtsanwalt den Vorschlag machten, den Täter im Nachgang durch die Szenekundigen Beamten der Jenaer ermitteln zu lassen, um die Strafverfolgung der „Beleidigung“ zu gewährleisten, wurde dankend abgelehnt. Kampflos in den Besitz der Personalien zu gelangen, das wäre unehrenhaft gewesen. So formierten sich schließlich 15 unerschrockene Ordnungshüter in voller Montur, um ohne Vorankündigung in die Menschenmenge zu preschen und schließlich den Delinquenten am anderen Ende des Parkplatzes dingfest zu machen. Recht und Ordnung waren wieder hergestellt! Dass dabei Ordner des FC Carl Zeiss Jena, der Leiter des Fanprojektes und unbeteiligte Personen zu Boden gingen, man Herrn Rechtsanwalt Wiese umrammte und über diesen hinwegtrampelte, sich angehende Diplom-Psychologen als „Hauptschüler“ betiteln lassen mussten, und in den Herzen und Hirnen junger Menschen der Glaube an den Rechtsstaat einmal mehr erschüttert wurde, all dies sind selbstverständlich hinzunehmende Kollateralschäden im Kampf um ein friedliches Ostfriesland!
Sie fragen sich jetzt, ob hier dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit Rechnung getragen wurde? Ob es vielleicht gar nicht im Interesse bestimmter Polizeikräfte liegt, dass Fußballeinsätze friedlich verlaufen? Vielleicht gar, wer unsere Jugend (und damit das Ansehen des Rechtsstaates) vor solchen Polizeieinsätzen schützt? Damit sind Sie nicht allein. Wie es aussieht, wird Niedersachsens Innenminister diese demnächst im Landtag beantworten dürfen. Neben Dienstaufsichtsbeschwerden und Strafanzeigen wird bald auch eine entsprechende parlamentarische Anfrage auf dem Wege sein.
Jena, den 24. Februar 2009
Fan-Projekt Jena e.V.