Keine Frage, als Standort für ein neues Stadion wäre der Standort Hermann- Seiffart- Sportanlage an der Bauerstraße anderen Standorten (die weiter entfernt liegen) eindeutig vorzuziehen.
Leider, leider wirft auch dieser eventuell mögliche Standort einige Fragen auf.
Die Beschlusslage gemäß Mitgliederversammlung sieht bei Altona 93 so aus, dass ein Gelände gesucht wird auf dem sich das Gesamtprojekt (Stadion, Dreifeldhalle, neues Klubhaus und vier weitere Fußballplätze für den Trainings- und Spielbetrieb aller Fußballmannschaften des AFC) realisieren lässt, um alle im AFC ausgeübten Sportarten an einer Stelle zusammenzuführen und um ein Vereinsleben wiederherzustellen.
Und dazu muss man leider feststellen, dass der Platzbedarf dafür dort an der Baurstraße wohl kaum zu realisieren sein dürfte. Auch unter Einbeziehung eines „Autobahndeckels“ (Bauzeit 5 Jahre) dürfte dies kaum möglich sein. Man sehe sich dazu einmal Luftaufnahmen des fraglichen Umfeldes an. Z.B. bei Matthias Friedel Luftbildfotografie oder auch bei Google Earth. Die vorhandenen Spielfelder sind dafür ein guter Maßstab. Selbst wenn es möglich wäre, die Baurstraße „dichtzumachen“(auf der Darstellung der Handelskammer hört die Baurstraße einfach irgendwo über der Autobahn auf) und die komplette Länge der Autobahn zwischen den Ab- und Auffahrten Othmarschen und Bahrenfeld zu nutzen, ohne die Hinzunahme weiterer umliegender Flächen und Grundstücke wäre dort das Gesamtprojekt wohl kaum darzustellen. Und: nach meinem letzten Kenntnisstand (dieser Standort war ja schon einmal in der Überlegung) würde man angrenzende Flächen (z.B. auch die Fläche östlich der Sportanlage) nicht dazubekommen. Für die bisher als Bezirksportanlage von Vereinen, insbesondere dem BSV 19, genutzten Plätze besteht ja auch weiterhin ein Bedarf. Das bedeutet: der BSV 19 benötigt für seine Fußballabteilung mit derzeit 14 Mannschaften mindestens einen Platz alleine. Das heißt auch, dass mit dem BSV 19 darüber eine einvernehmliche Lösung gefunden werden muss, in Gesprächen muss dann auch der richtige „Ton“ gefunden werden. Bei den Fusionsgesprächen mit Union 03 hat das ja leider schon einmal nicht geklappt.
Zur Frage von Pacht oder Eigentum. Soweit mit geläufig, soll es ja nur die Variante Eigentum gegen Eigentum geben. Muss Altona 93 für ein infrage kommendes Grundstück bezahlen, dürfte es finanziell schwierig werden, das Gesamtprojekt wie angedacht komplett zu realisieren.
Ja, schön wäre es ja. Aber es gibt doch eine ganze Menge zu bedenken. Und eine Menge „natürlicher Grenzen“ an die man dort stößt.
Fraglich auch, warum sich ausgerechnet die Handelskammer seit einiger Zeit in der Frage des „Autobahndeckels“ so engagiert. „Landschaftsplanung“ gehört doch wohl nicht zu den originären Aufgaben der Handelskammer. Und da es dort weder um die Ansiedlung von Handel und/oder Gewerbe noch um irgendwie andere „Wirtschaftsgebundene“ Planungen geht, scheidet eigentlich auch die Frage der „Raumordnung“ und „Stadtentwicklung“ an dieser Stelle aus. Aber man muss ja nicht alles verstehen…
Irritieren kann einen natürlich schon die Ähnlichkeit mit den Vorstellungen der Initiative „ohne Dach ist Krach“ zum Beispiel. Und auch die Gemeinsamkeit der Zielsetzungen. Ist doch an der Stelle der Autobahn (zwischen Elbtunnel und Volkspark) nur eine teilweise „Überdeckelung“ und Finanzierung durch den Bund vorgesehen, und man hätte gerne alles auf der Strecke „überdeckelt“…Aber das nur mal so am Rande.
Politisch-philosophische Überlegungen (siehe auch weiter oben, Beitrag und Link von lohner) werden bei der ganzen Angelegenheit wohl keine entscheidende Rolle spielen, auch wenn man es schade finden mag...
Ach ja, Links noch:
http://www.luftbilder.de/ und
http://earth.google.com/intl/de/download-earth.html.